Dorfgemeinschaft Kiebingen "Wenn's alloi nemme goht …"

Alltagsbegleitung

Der Ausbildungskurs zur Alltagsbegleiterin, organisiert durch die Dorfgemeinschaft Kiebingen e.V. in Zusammenarbeit mit der Katholischen Landfrauenbewegung Freiburg und SPES – Zukunftsmodelle e.V. Freiburg

Nach 2013, 2015 und 2017 konnte 2019 schon der vierte Kiebinger Alltagsbegleiterkurs erfolgreich abgeschlossen werden.

Bericht zum Kursabschluss Alltagsbegleiter/Betreuungsassistent in
Kiebingen am 25. Mai 2019, von Sabine Ellwanger

Gut gerüstet für die Begleitung von pflegebedürftigen Menschen

„Es ist ein toller Weg, sich gemeinsam aufzumachen, um für pflegebedürftige Menschen da zu sein“, lobte Michael Lucke, Vorstandmitglied der Dorfgemeinschaft Kiebingen, die 13 Teilnehmerinnen, die am vergangenen Samstag die Qualifizierungskurse zur Alltagsbegleiterin bzw. Betreuungsassistentin abgeschlossen haben. Gemeinsam mit Kursleiterin Andrea Orth übergab er die Zertifikate.

„Es war sicher eine lehrreiche Erfahrung. Diese Kurse nehmen vielen erst mal die Scheu. Jetzt sind sie gerüstet und haben den ersten Schritt erreicht“, fuhr Lucke fort. Er dankte der Kursleiterin und wünschte den Absolventinnen, die an vielen Dienstag- und Freitagabenden sowie an einigen Samstagen die Schulbank gedrückt haben, viel Erfolg. Zum vierten Mal hat damit nun die Dorfgemeinschaft Kiebingen diese Qualifizierungskurse in Kooperation mit der Katholischen Landfrauenbewegung (KLFB) der Erzdiözese Freiburg veranstaltet.

Zehn Unterrichtsmodule, 161 Unterrichtseinheiten plus Praktikum, sieben Dozent*innen, eine Vielzahl an Themen und Einblicken: Innerhalb von acht Monaten lernten die 13 Kursteilnehmerinnen aus Rottenburger Teilorten und den umliegenden Gemeinden ganz unterschiedliche Facetten der Begleitung älterer, auch demenziell erkrankter Menschen kennen. Ziel ist es, anschließend in ambulant betreuten Wohngemeinschaften wie in Kiebingen, in der Nachbarschaftshilfe oder bei weiteren Seniorenangeboten beruflich tätig zu sein. Einige der Teilnehmerinnen wollten sich auch wegen der eigenen familiären Situation weiterbilden.

Worum ging es in den einzelnen Lernmodulen? Einerseits um Grundhaltungen wie: angemessen reagieren, ruhig bleiben, ressourcenorientiert zu fördern, dabei würde- und respektvoll handeln – um nur einige zu nennen. Zum anderen gab es praktisches Wissen zum Thema Altern, Erkrankungen und Notfallmaßnahmen, Kommunikation oder Sterbebegleitung. Aber auch Aspekte wie Ernährung, Hygiene, Recht und vor allem aktivierende Alltagsbegleitung kamen zur Sprache.

„Durchatmen. Ruhe bewahren!“ Neben dieser Maxime haben die neuen Alltagsbegleiterinnen, die zum Teil aus ganz anderen beruflichen Umfeldern kommen, viele weitere, hilfreiche Leitgedanken mit auf den Weg bekommen: Berufsgeduld aufbringen, bei sich selbst bleiben; aber auch: die eigenen Grenzen erkennen und auf die eigenen Ressourcen achten, um die Arbeitskraft zu erhalten. Ganz nebenbei ist beim Einsteigen in diesen Bereich der sozialen Arbeit durch den sehr authentisch präsentierten Lernstoff, durch Diskussionen und Erfahrungsaustausch nach den begleitenden Praktika eine überaus motivierende Gruppengemeinschaft entstanden. Das erste Nachtreffen ist bereits terminiert.

Infos zu weiteren Kursen:
Ein weiterer Kurs zur Alltagsbegleitung/Betreuungsassistenz beginnt am 12. Juli in Hirschau.                                                                                            
Kursorganisation: Verband Katholisches Landvolk, Telefon 0711 9791117, E-Mail schleicher@landvolk.de.

In Gäufelden startet im Herbst ein weiterer Kurs. Eine Info-Veranstaltung dazu findet am 3. Juli in Gäufelden statt.
Infos bei der Gemeinde Gäufelden, Bürgerreferat, Telefon 07032 7802-130, E-Mail: ulrike.heuberger@gaeufelden.de

Team Alltagsbegleiterinnen 2017:

20 Frauen, davon 18 aus Kiebingen, haben im Juni 2015 die Qualifizierungsmaßnahme zur Alltagsbegleiterin erfolgreich abgeschlossen. Für die Teilnehmerinnen bot sich damals die Möglichkeit, das Angebot in der Wohngemeinschaft wohnortnah wahr zu nehmen. Dies macht deutlich, dass die mit dem demographischen Wandel verbundenen Anforderungen an Betreuung und Pflege verstärkt in den Blick genommen wurden.

Der Lehrplan wurde von der Katholischen Landfrauenbewegung Freiburg in Zusammenarbeit mit der SPES, Verantwortlichen der Pflegewohngemeinschaft Eichstetten und einem Pflegedienst (der Sozialstation Rottenburg) ausgearbeitet. In 160 Unterrichtseinheiten fanden zu folgenden Themen Schulungen statt:

  • Grundlagen der Alltagsbegleitung
  • Pflegerische und gerontopsychiatrische Grundlagen
  • Kinästhetik (Lehre von der Bewegung)
  • Kontakt und Beziehungsgestaltung
  • Notfallmaßnahmen in der Altenhilfe
  • Grundlagen der Hauswirtschaft, bzw. Kinästhetik Ernährung im Alter
  • Kommunikation und Kooperation im Team
  • Alltagsgestaltung in der Wohngruppe
  • Begleitung und Abschied von sterbenden Menschen
  • Selbstverständnis und Fallbesprechung
Frauenpower! – Und die Männer?
Wie richtig anheben?
Kinästhetik

Für die Qualifizierung der Teilnehmerinnen ist die Katholische Landfrauenbewegung als anerkannte Bildungsinstitution für Frauen im ländlichen Raum verantwortlich. Unter ihrer Leitung wurden die verschiedenen Fachreferent*innen zu den jeweiligen Schulungen und Übungen geladen. Zum Abschluss erhielt jede Teilnehmerin ein Zertifikat.

Das Land Baden-Württemberg unterstützte die Ausbildung mit einem Beitrag von 90 % der Gesamtkosten. Den Rest übernahmen die Dorfgemeinschaft Kiebingen und die Teilnehmerinnen.

Etliche der Teilnehmerinnen engagieren sich nun in der Wohngemeinschaft am Kiebinger Wasen, beim Aufbau der Kiebinger Nachbarschaftshilfe und weiteren Aktivitäten der Dorfgemeinschaft.

Theorie + Praxis = …

… Zertifikat.

Im Januar 2017 begann ein neuer Kurs zur Qualifizierung als Alltagsbegleiter*in;
organisiert vo

Frau Sigrun Bachmann (bachmann.os@t-online.de) und Frau Elisabeth Schröder-Kappus (schroederkappus@hotmail.com).

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